Auf den Spuren der Walser

Tradition & Geschichte
Auf den Spuren der Walser Sommer

Gelebte Walserkultur in Davos Klosters

Vor rund 700 Jahren verliessen Walliser Familien ihre Heimat. Sie wanderten über die Alpen. Viele liessen sich im heutigen Graubünden nieder – und wurden zu Walsern. Heute noch prägt deren Kultur und Bräuche die Destination Davos Klosters.

Lag es an der Überbevölkerung oder an Naturkatastrophen? Es ist nicht belegt, warum die Walliser Bergbauern im 13. Jahrhundert über Pässe stiegen, um sich in unwirtlichen Berggebieten niederzulassen. Klar hingegen ist, dass es zu einem grossen Teil der hart arbeitenden Walsersiedlern zu verdanken ist, dass weite Teile Graubündens im Spätmittelalter urbar gemacht wurden. Kein Wunder: Mit ihren Waldrodungen, der Alpwirtschaft und ihren typischen Streusiedlungen prägten sie das Landschaftsbild. Die Landesherren nannten sie Walser und verliehen ihnen besondere Freiheiten. Dadurch waren sie im Vergleich zu anderen Bevölkerungsgruppen frei und unabhängig. Dies zeigte sich auch im Siedlungsbau.

800 Jahre Klosters

Klosters feierte 2022 das 800-Jahr-Jubiläum. Unter dem Motto «Walserstolz und Weltgeschichten» stand die Walserkultur im Fokus.

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  • Stubenfenster
  • Museum
  • Brot backen Nutli Hüschi Klosters Geschichte Mühle

Typische Bauweise der Walser

So ist der Hof mit Wohnhaus und Stall das Zentrum der «Heimet», der landwirtschaftlichen Betriebseinheit. In Davos und im Prättigau dominiert das reine Holzhaus aus einem Rundholz- oder Kantholzstrick. Ebenfalls an die Einwanderungszeit erinnern die auf Stelzen oder Holzbeinen errichteten Holzspeicher, die Vorräte vor Feuchtigkeit und Mäusen schützten. Schöne und uralte «Spiicher» stehen in Davos Monstein, Wiesen und in Klosters Monbiel und im Schlappin. Sie sind heute ein beliebtes Postkartenmotiv.

Ein spezieller Dialekt: das Walserdeutsch

Noch heute verrät die Sprache, dass man sich in Davos Klosters in einem Walsergebiet befindet. Ein typisches Merkmal ist, dass «sch» für «s» ausgesprochen wird. Als Beispiel: So heisst es im Walserdeutsch «Willkomma bi ünsch», was so viel heisst wie «Willkommen bei uns». Ebenfalls typisch ist das Weglassen des Artikels vor Personennamen: «Peegg hed Dreeschi ä Chuä gschäicht», was übersetzt heisst: «Peter hat Andreas eine Kuh geschenkt».

Traditionelle Walser-Küche: Milch, Butter, Käse und Trockenfleisch

Neben der Sprache ist auch die Küche typisch für die Walser: Auf den Teller kam früher, was sie selbst produzieren konnten. So konservierten sie Fleisch und Milch für die langen Wintermonate. Aus Milch machten sie Butter, Käse und Ziger. Das Fleisch trockneten sie der Höhenluft zu Trockenfleisch. Das heute bekannte Bündnerfleisch ist übrigens eine Spezialität, die auf diese Tradition des Fleischtrocknens zurückgeht. Wer weiter auf den Spuren der Walser wandeln möchte, sollte unbedingt das Heimatmuseum Nutli Hüschli in Klosters besuchen oder einige Etappen auf dem Walserweg Graubünden wandern.

Acht Tipps, um die Walser-Kultur zu erleben

  • 01

    Besuchen Sie das Museum Nutli Hüschi in Klosters

    Nutli Hueschi Klosters

    Das Nutli Hüschi wurde 1565 von Christian Nutli erbaut. Heute ist das alte Walserhaus ein Dorfmuseum. Es präsentiert als Dauerausstellung Möbel, Werkzeuge und Spielsachen aus der Zeit des 16. bis 19. Jahrhunderts. Tauchen Sie ein in die traditionelle Lebensweise der Walser.

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  • 02

    Machen Sie mit oder schauen Sie zu bei den Walserspielen

    Walserspiele Steg

    «Hürnä», «Mischlä», «Botschärrä» oder «Holz sagä»: Die Walserspiele sind einzigartig. Unter dem Patronat der «Internationalen Vereinigung für Walsertum» werden jeweils die Walserspiele organisiert. Die nächste Austragung findet 2024 wieder statt.

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  • 03

    Wandern Sie auf dem Walserweg Graubünden

    Wandern Stafelalp Walsersiedlung Davos Frauenkirch

    Dieser Weitwanderweg erstreckt sich auf historischen Wanderwegen über rund 300 Kilometer durch abgelegene Walser Gemeinden und Talschaften. Sie können dabei Ihr Gepäck selber tragen oder Sie buchen ein Angebot mit Gepäcktransport und Übernachtung.

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  • 04

    Treffen Sie auf dem «Gadäwäg» in Klosters auf Neues und Altes

    Hennägadä Stall Kiosk

    Die typischen Flurställe zeugen von der Arbeit der Bergbauern. In Klosters heissen diese Ställe «Gadä». Fünf von ihnen sind entlang des Wanderwegs «Gadäwäg» von Monbiel bis Russna umgebaut worden und bieten Inszenierungen rund um Geschichte, Kultur und Natur.

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  • 05

    Besichtigen Sie das Seitental Sertig bei der Oldtimerfahrt

    Davos Sommer Wiese Kirche Blumen

    Das Davoser Seitenal Sertig ist aufgrund der markanten Berge, den Walserhäusern und des Wasserfalls ein beliebtes Ausflugsziel. Im Sertig-Dörfli auf 1'861 m ü. M. ist das 1699 erbaute Kirchlein einen Besuch wert. Tipp: Oldtimerfahrt ins Sertig im Rahmen unseres Sommer-Gästeprogramms.

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  • 06

    Bestaunen Sie typische Walser-Architektur in Klosters

    Walsersiedlung in Monbiel Klosters im Winter

    In Klosters lohnt sich ein Abstecher nach Monbiel. Es ist das hinterste Walserdorf des Prättigaus, das das ganze Jahr bewohnt ist. Kehren Sie dort im Restaurant Höhwald ein. Ebenfalls ein Highlight ist das Walserdorf am See in Schlappin mit dem Restaurant Berghaus Erika.

  • 07

    Flanieren Sie durch das typische Walserdorf Monstein

    Evangelische Kirche von Monstein

    Monstein ist ein kleines Schmuckstück mit Holzhäusern und Speichern auf Pfosten. Achten Sie beim 1644 erbauten «Gretahuus», das sich links von der Brauerei befindet, auf eine mit einem Fensterladen verschlossene Öffnung über der Wohnstube. Ein «Seelenbalken». Dieser wurde nur geöffnet, damit die Seele eines Verstorbenen den Weg ins Jenseits leichter findet.

  • 08

    Werden Sie Mitglied der Walservereinigung Graubünden

    Walserspiele Steg Klosters

    Rund 2300 Personen sind bereits Mitglied der Walservereinigung Graubünden. Es sind Walserinnen und Walser aus Graubünden sowie an der Walserkultur Interessierte aus der ganzen Schweiz und dem Ausland. Mitglieder erhalten jeweils die «Walser Agenda» mit Informationen über Veranstaltungen und Neuigkeiten.

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