Zwei Kufen, drei Holzlatten und eine Schnur, um ihn zu ziehen: Der «Davoser Schlitten"»ist der meistbenutzte Schlitten auf der Welt. Schon seit Generationen. Eine Übersicht über seine Anfänge und Eigenschaften.
Über 50'000 Einträge auf Google generiert die Suche nach «Davoser Schlitten». Mit gutem Grund: Der Davoser Schlitten ist gewissermassen das Original unter den Schlitten. Die Holzkonstruktion macht ihn so besonders. Für die nötige Stabilität sorgt ein Zugeisen, das die beiden mit Eisen beschlagenen Kufen verbindet. An dieser Eisenstange hängt meistens eine Schnur, an der man den Schlitten durch den Tiefschnee ziehen kann. Und in Grossbuchstaben ist das Wort «DAVOS» in die mittlere Holzlatte gebrannt.
Die Geschichte des weltberühmten Davoser Schlittens begann im 19. Jahrhundert. Schreiner aus Davos entwickelten die norwegischen Schlitten weiter. Seinen Namen bekam der Schlitten am ersten, historischen Schlittenrennen 1883 in Davos. Damals schon brausten tollkühne Piloten auf Davoser Schlitten die verschneite Strasse von Davos-Wolfgang bis Klosters hinunter. Im gleichen Jahr gründete und präsidierte der englische Poet und Literaturkritiker John Addington Symonds den Internationalen Schlittelclub Davos. Dazumal hiess der Club noch «Davos Toboggan Club». Unter den Mitgründern des Clubs war ebenfalls der erste Winterkurgast von Davos: Hugo Richter.
Traditionell ist der Davoser Schlitten aus Eschenholz gefertigt und 80 bis 130 Centimeter lang. Die Haltung auf einem Davoser Schlitten ist aufrechter als auf einem Rodel. Im Gegensatz zum Rodel wird beim Davoser Schlitten mit den Füssen gesteuert – indem der Fuss neben der Innenkante im Schnee aufgesetzt wird. Gebremst wird ebenfalls mit den Füssen. Davoser Schlitten sind langsamer als Rodel und werden deshalb auch von gemütlichen Fahrern geschätzt.
Der originale Davoser Schlitten macht am meisten Spass, wenn man ihn auch am Ort seines Ursprungs ausprobiert – in Davos. Beispielsweise auf der historischen 3 Kilometer langen Schlittelfahrt von der Schatzalp. Die Bahn ist bis 23.30 Uhr in den Kurven beleuchtet. Die Strecke führt von der Schatzalp durch den «Zauberwald» hinunter nach Davos Platz. Im Davos Klosters gibt es noch weitere Schlittelbahnen. Was bleibt, ist die Qual der Wahl. Eine Übersicht aller Bahnen finden Sie auf der Seite Schlittelbericht.